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Ein altes englisches Sprichwort lautet: „An apple a day keeps the doctor away.“ Übersetzt also: „Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern.“ Aber es gibt natürlich noch viele weitere immunfördernde Lebensmittel in den Regalen des Supermarkts. Die Unterstützung des Immunsystems ist ein wichtiger Aspekt moderner Ernährungstrends. Für eine ausgewogene Ernährung ist eine breite Vielfalt gesunder Lebensmittel erforderlich, von denen einige besonders gute Quellen von Nährstoffen sind, die die Immunabwehr fördern.

Nahrungsmittel, die das körpereigene Immunsystem unterstützen, sind nährstoffreich. Das heißt, sie enthalten eine große Menge an Vitaminen, Mineralien, Pflanzenstoffen und anderen nützlichen Nährstoffen. Beta-Glucan, Vitamin C und B und Zink sind einige der wichtigsten davon.

Sie alle dienen dem Schutz der Gesundheit. Diese Nährstoffe unterstützen die Funktion der Zellen des Immunsystems, zu denen Neutrophile, Makrophagen und natürliche Killerzellen zählen. Indem die „Immunnahrung“ die natürlichen Abwehrkräfte stärkt, trägt sie zum Erhalt der Gesundheit bei.

Daher ist es wichtig, dass deine täglichen Mahlzeiten diese Nährstoffe enthalten. Die gute Nachricht ist: Alle diese Stoffe sind in gesunden Köstlichkeiten zu finden. Ob rote Paprika, Kiwi, Kichererbsen oder Cashewnüsse – diese immunstärkenden Lebensmittel sollten bei jedem Einkauf in deinem Warenkorb landen.

Pilze, Vollkorn- und Milchprodukte: Beta-Glucane

Dass Champignons gut für das Immunsystem sind, hast du vielleicht schon mal gehört. Aber nicht nur dieser beliebte Speisepilz enthält Beta-Glucane – also die Nährstoffe, die für die immunfördernde Wirkung von Champignons verantwortlich sind. Beta-Glucane sind Zucker, die in den Zellwänden von Pilzen (wie Champignons), Bakterien und anderem Pflanzenmaterial vorkommen. Außerdem sind sie in verschiedenen Getreidesorten, z. B. in Hafer, und in Milchprodukten enthalten.

Durch den Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Beta-Glucanen sind, wird das Immunsystem gestärkt. Beta-Glucane sind Immunstimulanzien, und als solche unterstützen sie die Funktion und die Reaktionsfähigkeit der Immunzellen. Des Weiteren fördern die Mikronährstoffe die normale Aktivität der Neutrophilen, die zum Erhalt der Gesundheit beitragen.

Die Immunantwort kann durch Moleküle wie Beta-Glucane angeregt werden. Sie bereiten die angeborene Immunabwehr anhand von harmlosen Stimuli auf reale Bedrohungen vor. Das Immunsystem ist nun „wach“ und aufmerksam gegenüber Eindringlingen, d. h., es befindet sich in einem Zustand, in dem eine schnelle Reaktion möglich ist.

Auch die Aktivität der Makrophagen (eine Art der weißen Blutkörperchen) wird durch das Vorhandensein von Beta-Glucanen stimuliert. Gemeinsam (und mit der Hilfe von Beta-Glucanen) spielen Neutrophile und Makrophagen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit des Immunsystems.

Beta-Glucan-reiche Lebensmittel zu finden, ist nicht schwer. Beta-Glucane sind große Polysaccharide (Zuckermoleküle), die Lebensmitteln zugesetzt werden, um deren Ballaststoffgehalt zu erhöhen. Viele Getreidearten, Backwaren, Instant-Haferflocken und Milchprodukte sind mit Beta-Glucanen angereichert. Wenn du sicherstellen möchtest, dass deine Ernährung gut für dein Immunsystem ist, informiere dich am besten darüber, welche Nahrungsmittel gute Beta-Glucan-Quellen sind.

Obst und Gemüse: Vitamin C

Vitamin C ist ein starkes Antioxidans. Außerdem unterstützt es das Immunsystem bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit. Neutrophile (eine weitere der fünf Hauptarten der weißen Blutkörperchen) verfügen über eine hohe Konzentration an Vitamin C. Sie nutzen es, um freie Radikale und andere toxische Sauerstoffspezies zu reduzieren, mit dem Ziel, sich selbst zu schützen, während sie ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Schutz der Gesundheit, nachkommen.

Das Vorhandensein von Vitamin C löst auch die Aktivierung – oder Reifung – von Leukozyten aus.  Diese wichtigen Immunzellen sind Teil der natürlichen Abwehrkräfte des Körpers, die dafür sorgen, dass wir uns bestens fühlen. Im Zusammenspiel mit Antikörpern können Leukozyten andere Zellen des Immunsystems steuern. Diese wichtige Funktion trägt zum Erhalt eines gesunden Immunsystems bei.

Vitamin-C-reiche Lebensmittel sind von leuchtender Farbe und daher beim Einkaufen leicht zu erkennen. Zitrusfrüchte, bunte Paprika, Spinat und Brokkoli, die allesamt ausgezeichnete Quellen dieses wichtigen Vitamins und Antioxidans darstellen,  sind als Snack oder Beilage geeignet. Tue deinem Immunsystem einen Gefallen und lege Vitamin C in deinen Einkaufswagen.

Proteine: Die acht B-Vitamine und Zink

Die acht B-Vitamine und Zink arbeiten mit dem Immunsystem zusammen, damit du gesund bleibst und dich bestens fühlst. Die lebenswichtigen B-Vitamine unterstützen einen gesunden Stoffwechsel und helfen bei der Bildung weißer Blutkörperchen. Der Mineralstoff Zink fördert die Entwicklung von Immunzellen und wirkt als Antioxidans, indem er freie Radikale im Körper zerstört.

Die B-Vitamine sind eine Klasse für sich. Diese immunstärkenden Nährstoffe sind vor allem in Thunfisch, Rinderleber, Hühner- und Putenfleisch enthalten. Wie bereits erwähnt, spielen sie eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem, da sie den Körper bei der Produktion weißer Blutkörperchen unterstützen. B-Vitamine fördern auch die Bildung von Hämoglobin. Dieses Protein trägt dazu bei, dass die roten Blutkörperchen Sauerstoff durch den Körper transportieren.

Zink unterstützt mehrere Funktionen des Immunsystems. Es regt z. B. die Produktion von Immunzellen im Körper an. Außerdem hilft es diesen Zellen, eine angemessene Immunreaktion auszulösen. Die Makrophagen sind ebenfalls auf Zink angewiesen, um ihren Aufgaben in der körpereigenen Abwehr nachzukommen.

Zudem hilft Zink dabei,  die Schäden durch freie Radikale minimieren, indem es dazu beiträgt, toxische Sauerstoffspezies zu reduzieren.

Es kann allerdings schwierig sein, dieses wichtige Mineral zu finden. Zink ist in Lebensmitteln wie Austern, Krebsen und Hummern enthalten. Wenn Meeresfrüchte jedoch dein Budget sprengen oder dir nicht schmecken, kannst du stattdessen zu einer Schachtel gesunder Frühstücksflocken aus Vollkorn greifen. Viele angereicherte und Vollkornflocken enthalten eine hohe Menge an Zink.

Der Verzehr immunstärkender Lebensmittel, die reich an B-Vitaminen und Zink sind, ist gut für das Immunsystem, da sie die roten Blutkörperchen mit Hämoglobin versorgen und die Zahl der Abwehrzellen wie Leukozyten und Neutrophile erhöhen. Es empfiehlt sich, auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit einer breiten Palette von Makronährstoffen zu achten, um die Immunabwehr zu stärken.

Lebensmittel für ein starkes Immunsystem

Immunstärkende Mikronährstoffe können durch eine gesunde Ernährung aufgenommen werden. Wenn die unten aufgeführten Lebensmittel nicht einfach erhältlich sind oder sie aus irgendeinem Grund nicht auf deinem Speiseplan stehen, brauchst du vielleicht Hilfe, wenn es um die Stärkung deines Immunsystems geht. Auch Nahrungsergänzungsmittel können die für die Unterstützung des Immunsystems notwendigen Mikronährstoffe liefern. Die Anwendung kann dazu beitragen, dass dein Körper mit den immunfördernden Nährstoffen versorgt wird, die er benötigt.

Die folgende Einkaufsliste enthält eine umfangereiche Auswahl von Lebensmitteln, die eine starke Immunabwehr unterstützen. Nahrungsmittel, die reich an Beta-Glucanen, Vitamin C, B-Vitaminen und Zink sind, findest du im Lebensmittelgeschäft, auf dem Wochenmarkt oder auch im eigenen Garten.

Gib deinem Körper die Nährstoffe, die er braucht. Alles, was du tun musst, ist essen und genießen. Guten Appetit!

Beta-Glucane

  • Vollkornbrot
  • Ballaststoffreiche Vollkornflocken
  • Hafer
  • Champignons
  • Seetang
  • Fettarme Molkereiprodukte
  • Fettarme Fleischprodukte

Vitamin C

  • Orangen
  • Kiwifrüchte
  • Grapefruits
  • Rote Paprika
  • Grüne Paprika
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Spinat

Vitamin B

  • Mit Vitamin B angereicherte Getreideprodukte
  • Leber
  • Hühnerbrustfleisch
  • Lachs
  • Eier
  • Joghurt

Zink

  • Austern
  • Hummer
  • Krabbenfleisch
  • Rindfleisch
  • Kichererbsen
  • Cashewnüsse
  • Kidneybohnen

Die ersten drei Worte, die dir in den Sinn kommen, wenn du „Vitamin D“ liest, sind wahrscheinlich „lebenswichtig“, „Sonnenlicht“ und „Knochen“. Das ist ein guter Anfang, lässt jedoch die vielfältigen Aufgaben eines der wichtigsten Nährstoffe für den Körper unberücksichtigt. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Immunabwehr.

Die Rolle von Vitamin D bei der Unterstützung und Erhaltung der Knochengesundheit ist die Grundlage für seine Einstufung als lebenswichtiges Vitamin. Neuere Untersuchungen zeigen, wie Vitamin D zudem die Gesundheit des Immunsystems fördert. Dies geschieht durch die Beteiligung des fettlöslichen Vitamins an der Regulierung mehrerer wichtiger Prozesse im Zusammenhang mit der normalen Zellreparatur und einer gesunden Immunantwort. Diese Erkenntnisse und die Beobachtung des Gesundheitszustands von Menschen mit Vitamin-D-Mangel haben zu einem verstärkten Interesse an der Rolle des Vitamins bei der Unterstützung und Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit des Immunsystems geführt.

Unterstützung von zwei Säulen der Immunabwehr

Die Bedeutung von Vitamin D für die Immunfunktion wurde durch die Entdeckung, dass fast alle Zellen des Immunsystems Vitamin-D-Rezeptoren enthalten, nachgewiesen und bestätigt. Die Auswirkungen von Vitamin D auf die Immunzellen sind sehr komplex, doch die Forschung hat gezeigt, dass es sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem unterstützt.

Die Hauptfunktion des angeborenen Immunsystems (das zuerst reagiert) besteht darin, den Körper durch physische Barrieren, Chemikalien und bestimmte Immunreaktionen zu schützen. Dazu gehören auch Immunzellen (Neutrophile und Makrophagen), die als normale zelluläre Abwehrkräfte an vorderster Front wirken können. Das angeborene Immunsystem reagiert zwar effektiv und schnell, dafür aber möglicherweise mit Kollateralschäden und ist nicht in der Lage, bekannte Eindringlinge wiederzuerkennen.

Das adaptive Immunsystem funktioniert langsamer, dafür jedoch spezifisch und methodisch. Die adaptive Reaktion umfasst spezifische Immunzellen, die die Zerstörung infizierter Zellen koordinieren (T-Lymphozyten) und Antikörper aktivieren und absondern (B-Lymphozyten). Das adaptive System nutzt das Immungedächtnis, um sich umgehend und effektiv gegen wiederkehrende Infektionen zu verteidigen. Das ist das Prinzip der natürlichen oder lebenslangen Immunität infolge von Immuninteraktionen, bei denen Antikörper gebildet werden.

Erfahre mehr über T-Zellen und die adaptive Immunantwort und über die Grundlagen des Immunsystems.

4 Beispiele, wie Vitamin D die Gesundheit des Immunsystems unterstützt

Die Aufzählung aller Funktionen von Vitamin D für die Gesundheit des Immunsystems würde ein ganzes Lehrbuch füllen. Um zu verstehen, wie wichtig das Sonnenvitamin für den Erhalt der Gesundheit ist, hilft es, die folgenden vier positiven Auswirkungen von Vitatmin D auf die Immunabwehr zu kennen.

1. Unterstützung der Reifung und Funktion wichtiger Immunzellen

An der angeborenen Immunantwort sind viele verschiedene zelluläre Akteure beteiligt. Makrophagen und ihre Vorläufer – die Monozyten sowie T-Lymphozyten (zytotoxische T-Zellen) spielen eine wichtige Rolle bei der angeborenen und der zellvermittelten Immunantwort (die ohne die Antikörper erfolgen, die das Immungedächtnis bilden).

Vitamin D ist ein wichtiges Rädchen in dem Getriebe, das die normale Reifung und Differenzierung von Monozyten zu Makrophagen unterstützt. Sobald diese Immunzellen zu spezifischen Makrophagen herangewachsen sind, unterstützen sie eine gesunde zelluläre Immunantwort als erste Reaktion. Zudem sind sie an Aufräumarbeiten wie der Beseitigung und Assimilierung von Zellabfall beteiligt. Darüber hinaus sondern Makrophagen ein wichtiges Immunprotein namens Cathelicidin ab. Die normale Cathelicidin-Produktion durch aktivierte Makrophagen hängt weitgehend vom Vorhandensein ausreichender Mengen an Vitamin D ab.

2. Unterstützung der Antigenpräsentation

Um Abwehrmaßnahmen auszulösen, müssen Immunzellen – darunter Lymphozyten – Antigenen (spezifischen Proteinen, die das Immunsystem alarmieren) ausgesetzt werden. Die effektivsten antigenpräsentierenden Zellen sind die sogenannten dendritischen Zellen.

Eine Hauptfunktion der dendritischen Zellen besteht darin, Antigene einzufangen, zu verarbeiten und dem adaptiven Immunsystem zu präsentieren und die T-Zell-vermittelte Immunantwort zu initiieren. Dendritische Zellen sind von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Immungedächtnisses und der Immuntoleranz. Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der gesunden Reifung der menschlichen dendritischen Zellen und deren Regulierung.

3. Unterstützung des Immunsystems bei der Produktion wichtiger Proteine

Vitamin D unterstützt die Bereitstellung der biologischen Waffen, die das Immunsystem benötigt, um die Gesundheit zu schützen. Zu diesem Zweck trägt Vitamin D zur Regulierung der Produktion bestimmter Proteine bei, die eine gesunde Immunfunktion fördern.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Immun- und Epithelzellen im Lungengewebe, die bekanntlich eine große Anzahl von Vitamin-D-Rezeptoren enthalten. Forscher, die diese Rezeptoren untersuchten, fanden heraus, dass aktiviertes Vitamin D die Wirkung einer Substanz unterstützt, die eine gesunde Immunfunktion in der Lunge aufrechterhält. Außerdem fördert aktiviertes Vitamin D die Bildung eines Proteins, das den Zellen dabei behilflich ist, ihre natürlichen Funktionen zu erfüllen.

4. Vitamin D hilft den T-Zellen auf die Sprünge

Die Fähigkeit von Vitamin D zur Föderung der normalen Entwicklung und Differenzierung von Immunzellen erstreckt sich auch auf die adaptive Immunität. T-Zelltypen werden durch Vitamin D unterstützt.

T-Zellen sind zu Beginn inaktiv, sie sind also naive Zellen. Um für die körpereigene Abwehr hilfreich zu sein, müssen sie zunächst entweder zu Killer- oder zu Helferzellen werden. Der natürliche Prozess der Mobilisierung und Aktivierung zur Erhaltung der Gesundheit wird durch Vitamin D unterstützt. Das lebenswichtige Vitamin trägt auch dazu bei, dass die Migration von T-Zellen zu bestimmten Geweben, wie der Haut, dem Verdauungstrakt und den Lymphknoten, ordnungsgemäß verläuft.

Wie du dein Wissen über Vitamin D und die Immunabwehr sinnvoll nutzen kannst

Du verfügst jetzt über grundlegendes Wissen über die Rolle von Vitamin D für die Immunfunktion. Die Art und Weise, wie Vitamin D zum Erhalt der Gesundheit des Immunsystems beiträgt, ist sehr komplex und eine Frage der Balance. Das Immunsystem sollte weder überreagieren, noch träge werden. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für eine ausgeglichene, normal funktionierende Immunabwehr.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein aktueller Vitamin-D-Wert in Ordnung ist, solltest du ihn von einem Arzt überprüfen lassen. Ein Blutspiegel von 30-50 ng/ml wird von den meisten Experten als optimal angesehen.

Um deine Abwehrkräfte zu stärken, solltest du deinen Körper also mit ausreichend Vitamin D versorgen. Setze dich dazu regelmäßig dem Sonnenlicht aus, ohne jedoch einen Sonnenbrand zu riskieren. Passe auch deine Ernährung an und nimm mehr mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel zu dir. Oder greife auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, wenn du in höheren Breitengraden lebst oder deine Ernährungsweise es schwierig macht, optimale Werte zu erreichen.

Niemand kann allen Krankheitserregern aus dem Weg gehen. Jegliche Keime aus deinem Leben zu verbannen, würde dich eine Menge Zeit und Geld kosten. Und es wäre so was von langweilig! Außerdem ist es unnötig. Dein Körper kann sich selbst schützen – dafür ist dein Immunsystem da. Stärke also lieber deine Immunabwehr, statt krampfhaft zu versuchen, den Kontakt mit Keimen zu vermeiden. Einfache Gewohnheiten zur Stärkung der Abwehrkräfte lassen sich zum Glück problemlos mit einer gesunden Lebensweise verbinden.

Und du brauchst nichts Besonderes tun, um deine körpereigene Abwehr zu unterstützen. Ein gesunder Lebensstil und gegebenenfalls kleine Änderungen deiner Gewohnheiten reichen bereits aus.

Bei vielen immunstärkenden Gewohnheiten handelt es sich um Verhaltensweisen, die zudem gut für die allgemeine Gesundheit sind. Anhand einfacher Veränderungen kannst du so zahlreiche gesundheitliche Vorteile erzielen. Du wirst weitaus mehr von diesen Maßnahmen profitieren als von sämtlichen Bemühungen, ein keimfreies Leben zu führen.

Ausreichend Schlaf für ein gesundes Immunsystem

Wenn du müde bist, ist auch dein Immunsystem geschwächt. Dann kann es schnell passieren, dass du dich mit etwas ansteckst, je nachdem, was gerade zirkuliert. Genügend guter Schlaf ist die Voraussetzung für eine gute Immunabwehr.

Schlaf ermöglicht es dem Körper, also auch dem Immunsystem, sich zu regenerieren. Die nächtliche Ruhepause trägt zur Stärkung deiner Immunabwehr bei. Du bist skeptisch? Eine Studie in den Archives of Internal Medicine demonstriert einen Zusammenhang zwischen ausreichendem Schlaf und der Immunfunktion.

Die Forscher fanden heraus, dass die meisten Menschen mindestens acht Stunden Schlaf benötigen. Bei weniger als acht Stunden erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, sich zu erkälten, um das Dreifache. Andere Untersuchungen stützen diese Schlussfolgerung und zeigen, wie zu wenig Schlaf die Bildung von Immunzellen beeinträchtigen kann.

Eine einfache Gewohnheit, die das Immunsystem stärkt, ist es, sich die Zeit für mindestens acht Stunden Schlaf zu nehmen. Stelle dazu z. B. einen Wecker mit der Zeit, zu der du schlafen gehen möchtest, oder lege eine bestimmte Uhrzeit für das Ende abendlicher Aktivitäten fest. Denke daran, schrittweise auf dein Ziel hinzuarbeiten. Wahrscheinlich wird es nicht funktionieren, statt sechs auf einmal acht Stunden zu schlafen. Es empfiehlt sich daher, in 15-Minuten-Schritten vorzugehen.

Moderate Bewegung ist gut für das Immunsystem

Bewegung hat viele positive Auswirkungen, darunter auf das Gewichtsmanagement und die Stressbewältigung. Der Zusammenhang zwischen körperlicher Bewegung und der Immunfunktion ist jedoch ziemlich kompliziert.

Die Forscher tun sich schwer damit, sämtliche Auswirkungen körperlicher Betätigung auf die Immunabwehr nachzuvollziehen. Das ist nicht überraschend. Denn es finden komplexe Reaktionen statt – vor allem bei anstrengendem Training.

Eins ist jedoch klar: Moderate Bewegung ist für das Immunsystem förderlich. Laut einer Studie hat sie offenbar „eine schützende Wirkung“. Eine bessere Kondition trägt zur allgemeinen Gesundheit bei, so dass auch das Immunsystem davon profitiert. Außerdem verbessert Bewegung die Durchblutung und fördert die Zirkulation der Immunzellen im Körper.

Du solltest es aber trotzdem nicht gleich übertreiben. Aber angesichts der Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von intensivem Training (das das Immunsystem zumindest vorübergehend schwächen kann) willst du das ja vielleicht auch gar nicht. Mäßige Bewegung, z. B. ein täglicher Spaziergang von 30 Minuten, ist ausreichend. Eine Gewohnheit wie diese kannst du auch ohne großen Aufwand in dein Leben integrieren.

Hygiene und Sauberkeit sind das A und O

Immer wieder wird dir gesagt, du sollst dir die Hände waschen. Das hat einen guten Grund. Und dieser hat nichts mit der Stärkung des Immunsystems zu tun. Gründliches Händewaschen hilft dabei, gesund zu bleiben, also soll dieser Tipp nicht unerwähnt bleiben.

Durch regelmäßiges (nicht zwanghaftes) Händewaschen kannst du die Belastung durch bestimmte Keime verringern. Auf diese Weise werden potenzielle Krankheitserreger auf deinen Händen weggespült. Das verhindert, dass sie in deine Atemwege, Augen oder andere Körperöffnungen gelangen. Und es hält dich gesund.

Die Reinigung von Wohnung und Arbeitsplatz trägt ebenfalls dazu bei, Keime in Schach zu halten. Das bedeutet nicht, dass du in einer völlig sterilen Umgebung leben sollst, wie du weiter unten lesen wirst. Es ist jedoch auch kein Grund, deine Hausarbeit zu vernachlässigen.

Das Abwischen von Gegenständen, die du häufig berührst, ist ein guter Anfang – dazu zählt vor allem dein Smartphone. Auf diese Weise schützt du dich vor Mikroben, die sich auf Oberflächen ansammeln, mit denen du häufig in Kontakt kommst. Durch Staubwischen und -saugen können darüber hinaus allergieauslösende Partikel aus Nase und Augen ferngehalten werden. Und vergiss nicht die vielen Stellen bei dir zuhause, an denen versteckte Keime lauern.

Besonders wichtig ist es, die Räume zu reinigen, in denen du Lebensmittel verarbeitest. Saubere Arbeitsflächen, Schneidebretter und Kochutensilien sorgen dafür, dass die Mahlzeiten, die du zubereitest, gut verdaulich und gesund für dich sind.

Entspannende Gewohnheiten für ein starkes Immunsystem

Normaler Alltagsstress, also die kleinen, täglichen Ärgernisse, die sich summieren, reichen oftmals aus, um dich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wahrscheinlich weißt du bereits, wie sich Stress auf dein Gewicht, deinen Schlaf und dein allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Außerdem kann er deine Immunabwehr beeinträchtigen.

Schuld daran sind Hormone. Stresshormone wirken sich negativ auf viele Bereiche des Immunsystems aus. Sie behindern die Bildung von Antikörpern (Proteine, die Eindringlinge markieren) und anderen Immunzellen. Es ist sogar erwiesen, dass Stress gerade nicht akute Virusinfektionen wieder aktiviert.

Selbstverständlich ist es unmöglich, Stress völlig zu vermeiden. Du musst also lernen, damit umzugehen. Das ist nicht leicht. Die Aufforderung „Entspann dich!“ zählt wahrscheinlich zu den am wenigsten hilfreichen Ratschlägen, die man sich vorstellen kann. Gut, dass es andere Techniken zur Stressbewältigung gibt, die nicht nur simpel sind, sondern auch funktionieren.

Wenn dir eins der folgenden Dinge zusagt, probiere es doch mal aus:

  • Eine wohltuende Massage
  • Ein Spaziergang in der freien Natur – frische Luft ist sehr wichtig
  • Eine Selbstfürsorge-Routine, z. B. Hygge
  • Meditation oder Tiefenatmungsübungen
  • Verbringe Zeit mit Freunden und Familienmitgliedern
  • Nimm dir Zeit für dich selbst – reserviere dafür mindestens 30 Minuten pro Tag in deinem Kalender
  • Lache so oft wie möglich (es könnte wirklich die beste Medizin sein)

Haustiere verbessern die Immunabwehr

Deine Haustiere sind mehr als nur kuschelig, süß und anhänglich. Sie sind in vielerlei Hinsicht vorteilhaft für deine Gesundheit. Sie stärken z. B. die Immunabwehr.

Außerdem tragen sie zum Abbau von Stress bei und sorgen dafür, dass du dich regelmäßig bewegst. Weiter oben hast du schon gelesen, welche positiven Auswirkungen körperliche Betätigung und ein effektiver Umgang mit Stress auf das Immunsystem haben. Aber Haustiere sind aus einem weiteren Grund gut für das Immunsystem: Sie bringen dich in Kontakt mit Mikroben.

Du hast richtig gelesen. Die Keime, die Haustiere von Natur aus in sich tragen oder von draußen mit in die Wohnung oder das Haus bringen, sind nicht alle schlecht. Dadurch, dass dein Körper diesen Erregern ausgesetzt ist, wird das Immunsystem gestärkt. Der Kontakt mit ihnen ist also eher gut als schlecht (mehr darüber erfährst du weiter unten in diesem Text).

Forscher haben herausgefunden, dass Säuglinge, die in der Nähe von Tieren aufwachsen, seltener Allergien entwickeln. Und eine Studie hat sogar gezeigt, dass das Streicheln eines Hunds die Bildung von Immunglobulin A, einem wichtigen Protein des Immunsystems erhöhen kann. Wie du siehst, ist dein Haustier eine echte Hilfe für deine Immunabwehr.

Sei abenteuerlustig

Dein Immunsystem passt sich deinem Leben an. Es lernt von den Bakterien, Viren und anderen Mikroben, denen du begegnest. Das verbessert deinen Immunschutz.

Eine sterile Lebensweise trägt also nicht zur Stärkung der Immunabwehr bei. Natürlich ist es in Ordnung, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Niemand sollte sich absichtlich schädlichen Bakterien oder Viren aussetzen. Aber abenteuerlustig zu sein – rauszugehen und das Leben zu genießen – zählt zu den besten immunstärkenden Gewohnheiten, die es gibt.

Wenn du dein Leben lebst, ist das gut für deine adaptive Immunantwort (Immunreaktion, bei der Mikroben „katalogisiert“ werden). Dein Immungedächtnis wird weiter ausgebaut. Außerdem wird dein Immunsystem darauf vorbereitet, dich zu schützen.

Kleine Veränderungen für ein starkes Immunsystem

Dein Immunsystem ist ständig in Alarmbereitschaft. Seine einzige Aufgabe besteht darin, dich gesund zu halten. Behandle es also gut, indem du einige einfache Gewohnheiten zur Stärkung des Immunsystems in dein Leben integrierst. Auf diese Weise verbesserst du nicht nur deine Immunabwehr, sondern auch deine allgemeine Gesundheit.

Dein Immunsystem ist permanent damit beschäftigt, dich gesund zu halten. Wenn du verstehst, wie sich dein Körper schützt, kannst du geeignete Maßnahmen ergreifen, um Keime abzuwehren. Es gibt viele Mythen über das Immunsystem und darüber, was du tun musst, um gesund zu bleiben. Du solltest jedoch nicht alles glauben, was du hörst oder liest. Am besten ist es, einmal selbst zu recherchieren.

Ein guter Ausgangspunkt ist die folgende Liste, die mit sieben der häufigsten Mythen über das Immunsystem aufräumt. Erfahre, was wirklich krank macht und was nicht. Außerdem erhältst du Tipps zu Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das ganze Jahr über gesund zu bleiben.

Mythos Nr. 1: Kaltes Wetter macht krank

Dass du im Winter krank werden wirst, ist so sicher wie der Wechsel der Jahreszeiten. Die Frage ist, warum? In den kalten Monaten infizieren sich viele Menschen mit Erkältungsviren. Man könnte also glauben, dass die niedrigen Temperaturen dafür verantwortlich sind.

Doch das stimmt nicht.

Es besteht zwar ein Zusammenhang zwischen kühlen Temperaturen und Krankheit, allerdings handelt es sich dabei um eine Korrelation, nicht um Ursache und Wirkung. Höchstwahrscheinlich sind Verhaltensweisen, die durch das kalte Wetter bedingt sind, der Auslöser für die saisonale Zunahme von Erkrankungen.

Bei kaltem Wetter bleiben die Menschen länger in ihren Häusern. Dies führt zur Verbreitung von Keimen zwischen Menschen, die in engem Kontakt zueinander stehen, darunter Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Klassenkameraden oder Menschen, die im selben Bus fahren. Unabhängig von der Außentemperatur verbreiten sich Viren in erster Linie durch die Nähe zu anderen Personen.

Ein ähnliches Muster ist zu beobachten, wenn Kinder nach den Sommerferien in die Schule zurückkehren oder du ein neues Fitnessstudio besuchst. Die physische Nähe zu einer großen Anzahl von Menschen erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem Virus anzustecken (egal, ob es draußen warm oder kalt ist).

Einige Untersuchungen zeigen, dass niedrige Temperaturen bessere Lebensbedingungen für bestimmte Viren bieten. Rhinoviren (für die Erkältung verantwortliche Mikroben) schlummern normalerweise in den Nasengängen und warten auf geeignete Umgebungsbedingungen. Wenn es kühler wird, erwachen sie und vermehren sich.

Wenn du dich aufgrund des Wetters drinnen aufhältst, gelangen die Erkältungsviren beim Husten oder Niesen in die Luft, die auch andere einatmen. Da bei kälterem Wetter mehr Menschen auf begrenztem Raum zusammenkommen, kann ein Niesen genügen, um eine Erkältung weiterzugeben. Die Temperaturveränderung ist demzufolge nur einer von mehreren Einflussfaktoren.

Mythos Nr. 2: Saisonale Allergien sind ein Zeichen für ein geschwächtes Immunsystem

Das Gegenteil ist der Fall. Saisonale Allergien sind das Ergebnis einer Überreaktion des Immunsystems, das kleine Partikel in der Luft mit schädlichen Mikroorganismen verwechselt. Betrachte Allergien als Zeichen für ein übermäßig wachsames (und nicht für ein nachlassendes) Immunsystem.

Es ist manchmal nicht einfach, Allergien von Erkrankungen der oberen Atemwege zu unterscheiden. Viele Symptome sind gleich, Allergien sind jedoch nicht ansteckend. Zu den Anzeichen einer Allergie zählen Kopfschmerzen, Verstopfung, eine laufende Nase, tränende oder juckende Augen und Halsschmerzen. All das sind auch Symptome einer Erkältung.

Der Unterschied ist, dass Allergien nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Beim Atmen gelangen stattdessen harmlose Partikel wie Staub, Pollen oder Schimmel in den Körper. Wenn du unter saisonalen Allergien leidest, reagiert dein Immunsystem auf diese Partikel wie auf einen potenziellen Krankheitserreger.

Um die Symptome zu minimieren, solltest du versuchen, die Ursache deiner Allergie herauszufinden. Handelt es sich um eine Pollenallergie, meide blühende Pflanzen. Wenn es draußen windig ist, kann dies Stauballergie noch verstärken. Schütze deshalb an solchen Tagen Mund und Nase mit einer Maske.

Die genannten Allergien sind, wie der Name schon sagt, saisonal. Im Laufe der Zeit klingen sie also wieder ab. Allergiesymptome lassen sich mit den richtigen Medikamenten gut in den Griff bekommen. Sprich mit einem Arzt und bitte ihn, dir geeignete Mittel zu verschreiben.

Mythos Nr. 3: Händewaschen tötet Viren ab

Es mag dich überraschen, dass Viren durch das Waschen der Hände nicht wirklich abgetötet werden. Genau genommen sind Viren nämlich gar nicht lebendig (und können sich auch nicht selbst vermehren). Durch das Waschen können sie jedoch entfernt werden.

Seife haftet an der Membran oder Außenwand von Viren. Die Seifenmoleküle „konkurrieren“ außerdem mit den Lipiden in der Virusmembran, um die Membran zu spalten und unschädlich zu machen. Ihre Konsistenz sorgt dafür, dass die Mikroben mit Wasser abgespült werden können. Wenn du deine Hände wäschst, dann spülst du damit auch die Viren ab, die dich krank machen können.

In diesem praktischen Leitfaden erfährst du auch, wie du deine Hände richtig wäschst. Die Technik beim Händewaschen ist wichtig, und es steckt mehr dahinter, als du vielleicht denkst.

Nach dem Händewaschen solltest du deine Hände gründlich abtrocknen. Von trockenen Händen können Viren nur schwer übertragen werden. Wasche und trockne deine Hände im Laufe des Tages häufig. Das Händewaschen tötet krankmachende Keime nicht ab, kann sie aber wirksam beseitigen.

Mythos Nr. 4: Handdesinfektionsmittel ist wirksamer als Händewaschen

Händewaschen mit Wasser und Seife ist das wirksamste Mittel, um die Verbreitung von Bakterien und Viren zu verhindern. Wenn die Reinigung der Hände mit Wasser nicht möglich ist, dann ist ein Handdesinfektionsmittel eine gute Alternative.

Im Gegensatz zu Wasser und Seife zerstören Handdesinfektionsmittel Mikroben. Der Alkohol in diesen Mitteln deaktiviert Viren und verhindert, dass sie von den Händen übertragen werden. Handdesinfektionsmittel mit mindestens 60 % Alkohol töten effektiv Bakterien und Mikroben auf den Händen ab.

Für eine optimale Nutzung eines solchen Desinfektionsmittels solltest du zunächst sichtbaren Schmutz und Dreck von deinen Händen entfernen. Wische deine Hände mit einer Serviette oder einem Tuch sauber, bevor du sie desinfizierst. Schmutz und Hautfette bewirken, dass Handdesinfektionsmittel Mikroben weniger effektiv abtöten.

Zwar beseitigen Handdesinfektionsmittel Mikroben nicht so wirksam wie Händewaschen, aber sie sind praktisch. Wenn du ein Handdesinfektionsmittel dabei hast, kannst du deine Hände unterwegs bequem reinigen. Beim Einkaufen oder Autofahren z. B. ist es nicht immer möglich, anzuhalten, um sich die Hände zu waschen. Verwende in diesen Situationen Handdesinfektionsmittel, um dich vor Keimen zu schützen.

Mythos Nr. 5: „Fieber aushungern, Schnupfen füttern“

Diese Behauptung ist einer der am weitesten verbreiteten Mythen über das Immunsystem. Der Körper braucht ausreichend Energie, um Infektionen jeglicher Art abzuwehren. Stelle dir vor, du versuchst, mit leerem Magen eine Schlacht zu gewinnen. Genauso verhält sich dein Immunsystem, wenn du die Nahrungszufuhr einschränkst, sobald du einmal krank bist.

Es gibt nicht viele Belege für die Annahme, dass Fasten das Fieber senkt. Tatsächlich steigt der Kalorienbedarf des Körpers, wenn er eine Infektion abwehrt. Das Immunsystem braucht Energie in Form von Nahrung, um die Produktion weißer Blutkörperchen zu erhöhen. Durch den Anstieg der Körpertemperatur wird auch der Stoffwechsel angekurbelt. Das bedeutet, dass mehr Kalorien benötigt werden.

Wenn du dich krank fühlst, verspürst du vielleicht keinen großen Appetit. Das ist völlig normal. Zwinge dich nicht zum Essen, wenn dir nicht danach ist. Es könnte sein, dass dir davon übel wird.

Aber egal, ob du eine Erkältung oder Fieber hast: Es ist wichtig, dass du isst, was du kannst, wenn du krank bist. Achte außerdem darauf, vollwertige, nahrhafte Lebensmittel zu dir zu nehmen. Viele Obstsorten, gekochtes Gemüse und Proteine sind leicht verdaulich und liefern die Nährstoffe, die der Körper braucht. Wähle diejenigen aus, die dir zusagen.

Mythos Nr. 6: Hühnernudelsuppe verkürzt Erkältungen

Das hört sich zwar gut an. Aber eine Schüssel Suppe ist kein Heilmittel, auch wenn Hühnernudelsuppe für viele ein traditionelles „Krankenessen“ ist – eine Art Balsam für den kranken Körper oder die leidende Seele. Leider hat die Suppe selbst keine magischen Heilkräfte – und auch nicht die Federn des Huhns, das für die Suppe verwendet wird.

Zeit, Ruhe und geeignete Medikamente sind die einzigen Mittel, um eine Infektion zu besiegen.

Das soll nicht heißen, dass Hühnernudelsuppe eine schlechte Idee ist. Das köstliche Gericht ist perfekt geeignet, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Hühnernudelsuppe enthält hochwertige Inhaltsstoffe, die dem Körper den dringend benötigten Kraftstoff liefern. Die in Suppengemüse enthaltenen Antioxidanzien und Vitamine sind gut für das Immunsystem. Und Hühnerprotein liefert nachhaltige Energie und unterstützt so Körper im Kampf gegen die Erkältung.

Suppen (und andere warme Mahlzeiten) helfen zumindest, einige Krankheitssymptome zu mildern. Der Dampf der Brühe trägt dazu bei, die Nebenhöhlen zu befreien, und die Wärme kann Halsschmerzen abschwächen.

Andere Lebensmittel können eine ähnliche Linderung bewirken. Heißer Tee, Honig, Reis, Bananen und Apfelmus sind schmackhaft und können bei Magenproblemen Abhilfe schaffen. Probiere aus, was davon dir hilft, wenn du dich das nächste Mal unwohl fühlst. Diese Nahrungsmittel allein heilen die Erkältung nicht, aber sie versorgen dich mit den Nährstoffen, die du brauchst, um dein Immunsystem zu stärken.

Mythos Nr. 7: Bewegung schwächt das Immunsystem

Die Aufnahme eines olympischen Trainingsprogramms würde dein Immunsystem höchstwahrscheinlich aus dem Tritt bringen. Aber regelmäßige Bewegung mit niedriger Intensität kann gut für deinen Körper sein. Mit einem leichten Fitnessprogramm bereitest du deinen Körper auf mögliche Keime vor.

Während du trainierst, werden jede Menge weiße Blutkörperchen produziert. Bewegung fördert die Erneuerung der körpereigenen Immunzellen und regt ihre Bildung an. Diese Zellen sind es, die an vorderster Front gegen Viren und Bakterien kämpfen.

Setze dir das Ziel, für dein Immunsystem und dein allgemeines Wohlbefinden zu trainieren. Achte darauf, es nicht zu übertreiben, denn zu viel Bewegung kann sich nachteilig auswirken. Es reicht völlig aus, spazieren, laufen oder schwimmen zu gehen. Sorge jeden Tag für ausreichend Bewegung, um so dein Immunsystem zu unterstützen.

Stoppe die Verbreitung von Mythen über das Immunsystem

Jetzt kennst du einige hartnäckige Mythen über das Immunsystem und kannst deinen Teil dazu beitragen, diese durch die Wahrheit zu ersetzen.

Stelle außerdem sicher, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen in Zeiten, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, dass sich bestimmte Viren ausbreiten. Halte dich an die Fakten, wenn es um die Immunabwehr geht, und treibe regelmäßig Sport treiben sowie ernähre dich gesund, damit du dich stets fit fühlst. Kläre auch deine Familienmitglieder und Freunde darüber auf, wie wichtig gründliches Händewaschen ist.

Vergiss die Mythen über das Immunsystem, und tue, was du kannst, um deinem Körper zu helfen, gesund zu bleiben.

Das Immunsystem zieht jeden Tag aufs Neue in die Schlacht. Das ist seine Aufgabe.

Auf diese Weise schützt es dich. Zellen, Proteine ​​und chemische Signale kämpfen mit vereinten Kräften gegen Bakterien, Viren, Parasiten und andere Krankheitserreger. Außerdem unterstützt das Immunsystem neben der Wundheilung auch die Erneuerung und Reparatur von Zellen und Gewebe.

Eine gesunde, funktionierende Immunabwehr ist komplex. Sie umfasst verschiedene Schichten, Subsysteme, Gewebe, Organe und Prozesse. Ein grundlegendes Verständnis kann dir dabei helfen, herauszufinden, was du brauchst, um eine gesunde Immunfunktion aufrechtzuerhalten.

Schutz vor Eindringlingen

Du kannst dir deinen Körper als eine Burg vorstellen, die es zu verteidigen gilt. Die erste Verteidigungslinie besteht aus dicken, hohen Mauern sowohl physischer als auch chemischer Art, die zahlreiche Eindringlinge abwehren.

Die Haut ist eine von mehreren physischen Barrieren. Der Schutz, den sie bietet, ist sehr effektiv: Das größte Organ des Körpers ist eine wasserdichte Hülle, die Krankheitserreger fernhält. Der Aufbau der Haut, Substanzen auf deren Oberfläche und andere Verbindungen in tieferliegenden Schichten tragen ebenfalls zur Abwehr bei.

Die Haut leistet gute Arbeit, aber es gibt noch andere Wege in den Körper. Deshalb gibt es weitere physische Barrieren.

Die oberen Atemwege haben winzige Härchen, Zilien genannt. Diese transportieren potenziell schädliches Material von der Lunge weg. Die Darmbarriere blockiert die Aufnahme etwaiger Schadstoffe. Und die Ausscheidungsfunktionen des Körpers sorgen dafür, dass Krankheitserreger eliminiert werden.

Schleim kann sowohl der Gruppe der physischen als auch der chemischen Barrieren zugeordnet werden. In jedem Fall ist er eine effektive Falle für Eindringlinge. Er wird von Membranen im ganzen Körper produziert. Mikroben, die an der dicken, klebrigen Substanz hängenbleiben, können keinen Schaden mehr anrichten.

Andere chemische Barrieren sind Tränen, Speichel, Magensäure und schützende Chemikalien, die in Zellen und Blut produziert werden.

Angeborene Immunabwehr

Das angeborene Immunsystem wird manchmal auch als unspezifisches Immunsystem bezeichnet. „Angeboren“ bedeutet, dass dieses Subsystem der menschlichen Immunabwehr in den genetischen Code geladen wird. Zudem bietet es eine Art Rundumschutz, indem es alle Mikroben zerstört, die versuchen, in den Körper einzudringen. Es wirkt also unspezifisch.

Die zelluläre Abwehr setzt ein, wenn ein Krankheitserreger sämtliche physikalischen und chemischen Barrieren überwunden hat – die ebenfalls als Teil des angeborenen Subsystems betrachtet werden können. Hier kommen die Phagozyten (eine bestimmte Art von Immunzellen) ins Spiel. Diese weißen Blutkörperchen wirken wie Wachen, die im Körper patrouillieren und Eindringlinge vernichten.

Sie sind im gesamten Gewebe des Körpers zu finden und töten Krankheitserreger durch einen Prozess namens Phagozytose. Dieser Vorgang ist sehr kompliziert, du kannst ihn dir jedoch einfach wie folgt vorstellen:

Die Phagozyten fressen eindringende Mikroben. Phagozyten tragen nicht ohne Grund diesen Namen – „phago“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „fressen“. Die Phagozyten, auch „Fresszellen“ genannt, verschlingen die Eindringlinge und halten sie auf diese Weise fest. Nun gelangen mehrere Mechanismen zur Anwendung, um die Pathogene – also die Krankheitserreger – zu zerstören.

Einige Fresszellen besitzen Rezeptoren, die zwischen gesunden Zellen und potenziell schädlichen Substanzen unterscheiden. (Sie übernehmen auch die Beseitigung toter und sterbender Zellen.) Andere Pathogenfresser werden anhand chemischer Signale an jene Stellen geleitet, an denen sie am meisten gebraucht werden. Phagozyten sind auch an der Reinigung und Reparatur beteiligt, nachdem die Eindringlinge zerstört wurden.

Adaptive Immunität

Das adaptive Immunsystem fungiert als eine Art „Immundatenbank“. Nachdem ein bestimmter Krankheitserreger in den Körper eingedrungen ist, verfügt dieser über Immunzellen, die sich das nächste Mal daran erinnern können, wie der Eindringling am besten zerstört werden kann. Deshalb spricht man auch von spezifischer oder erworbener Immunität.

Die ursprüngliche Exposition gegenüber dem Erreger kann vorsätzlich oder unbeabsichtigt erfolgen. Das ist unerheblich. Eine normale, gesunde Reaktion beginnt mit einem Antigen. Du kannst dir ein Antigen als den Strichcode einer Zelle vorstellen. So wie jeder Artikel im Supermarkt einen eigenen Strichcode besitzt, hat auch jeder Zelltyp einen einzigartigen „Antigencode“.

Die Antigene – meist Proteine ​​– können auch Krankheitserreger identifizieren. Das Immunsystem hat gelernt, die Antigencodes zu lesen. Wenn diese etwas als fremd erkennen, leiten sie eine Immunantwort ein.

Jedes einzigartige Antigen löst die Bildung eines einzigartigen Antikörpers aus. Der y-förmige Antikörper bindet sich an das entsprechende Antigen und markiert den Eindringling für den Angriff durch andere Immunzellen. Einige Antikörper können Pathogene sogar selbst bekämpfen.

Lymphozyten (eine weitere Art von Immunzellen) sind die Hauptzellen, die an dem adaptiven Immunsystem beteiligt sind. Im Knochenmark werden zwei Arten von weißen Blutkörperchen – T- und B-Zellen – produziert. Sie können Krankheitserreger selbst angreifen und töten oder andere weiße Blutkörperchen bei der Reaktion unterstützen.

T- und B-Zellen bilden die Grundlage für das Immungedächtnis des Körpers. B-Zellen präsentieren Antigene, bilden Antikörper und setzen diese frei. Gedächtnis-T-Zellen – Zellen, die frühere Angriffe überlebt haben – reagieren schnell und effektiv auf bekannte Krankheitserreger. Gemeinsam helfen sie dem Immunsystem, bekannte Bakterien, Viren oder andere Krankheitserreger effizient und effektiv zu zerstören.

Wie du dein Immunsystem schützen kannst

Oben hast du erfahren, wie ein normales, gesundes Immunsystem funktioniert. Aber verschiedene Faktoren, darunter Umweltbedingungen, Ernährung, Stress, Schlafmangel und Reisen, können die Abwehrkräfte beeinträchtigen.

Ein gesunder Körper ist die Voraussetzung für eine gesunde Immunfunktion, und deren Erhalt erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Hier sind einige Dinge, die helfen können: